Als Kind wusste ich genau, an welcher Stelle sich mein Herz befindet. Ich wusste, dass irgendwo mein Platz im Leben ist.
Ich wusste, dass mein Herz für mich schlägt. Dass das Leben für mich ist. Ich wollte alles begreifen und frühzeitig hinterfragen. Die Welt stand mir offen. Ich wurde in der Kleinstadt geboren und bin in der Großstadt aufgewachsen. Vielleicht leide ich deswegen manchmal unter Größenwahn und fühle mich ein paar Sekunden später wieder ganz klein.
Mein erster Name bedeutet, so viel wie "erhaben, göttlich und symbolisiert das Feuer, weshalb dieser Name als Göttin des Krieges mit Helm, Speer, Schild und Rüstung dargestellt wird. Mein zweiter Name kommt aus dem Hebräischen und bedeutet soviel wie die "Lilie" und steht für Willenskraft und Gerechtigkeit, was mir irgendwie richtig gut gefällt.
Als kleines Mädchen träumte ich mich in eine Wunschwelt.
Als kleines Mädchen hatte ich kein Vertrauen in mein Tun.
Als kleines Mädchen versteckte ich mich oft.
Als kleines Mädchen war ich verschwiegen.
Als kleines Mädchen war ich schüchtern.
Als kleines Mädchen war ich ängstlich.
Als kleines Mädchen war ich skeptisch.
Als kleines Mädchen redete ich nicht.
Als kleines Mädchen hörte ich nur zu.
Als kleines Mädchen war ich allein.
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Als größeres Mädchen liebte ich das Texten und Musik
Als größeres Mädchen kämpfte ich für Gerechtigkeit.
Als größeres Mädchen kämpfte ich mit meinem Herzen.
Als größeres Mädchen träumte ich von der großen Liebe.
Als größeres Mädchen träumte ich vom Sport in allen Variationen.
Als größeres Mädchen träumte ich davon, dass Wünsche in Erfüllung gehen.
Als größeres Mädchen träumte ich davon, dass mich irgendeines Tages jemand "rettet".
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Irgendwann ging mein Bauchgefühl verloren. Da war nix mehr außer Zweifel. Ich glaubte, ich müsste so und so sein und Dinge so und so und nicht anders erledigen, ich müsste überall helfen, nur nicht mir selbst.
Ich bin Mutter geworden weil ich mir eine Familie wünschte und wurde noch mehr zum Beschützer, Helfer & Retter, weil ich instinktiv wohl das Bedürfnis hatte mich selbst retten zu wollen.
Ich habe mir sehr früh die "Identität" der Kämpferin & Beraterin zugelegt, um andere in der Bearbeitung ihrer Themen zu begleiten, dabei waren es oftmals meine eigenen Themen.
Seit 2022 bin ich auf dem Weg in ein Leben ohne Angst und Süchte. Ich habe meinen inneren Kompass "Leben und Ziele" neu ausgerichtet und meine Richtung neu bestimmt. Den inneren Kompass neu ausrichten, die Lebensrichtung neu bestimmen, bedeutet Kopf, Herz, Bauch und Willenskraft wieder zu vereinen. Das zu vereinen, was verloren gegangen ist, Vertrauen in die eigene Intuition und meine Fähigkeiten. Viel zu oft sagt uns der Kopf aus Vernunft was wir wie entscheiden sollen, obwohl uns das Bauchgefühl etwas anderes mitteilt. Oft sind es Millisekunden die darüber entscheiden, ob wir unser Leben mit einer Fehlentscheidung vorübergehend gegen die Wand fahren. Du musst Dir darüber klar sein, dass kein anderer in diesem Moment diese Entscheidung trifft außer du selbst. Kein anderer kann diese Fehlentscheidung korrigieren, außer du selbst. Nicht dein Partner, nicht deine Kinder, nicht deine Freunde. Mir wurde klar, dass ich mit all meinen Selbstzweifeln, Ängsten, versteckten Süchten und Schuldzuweisungen, Helfersyndrom, im Leben nicht weiter komme, weil sie mir, und somit ich mir selbst im Weg stehe. Meinen Kompass auf "der wichtigste Mensch bin ich" auszurichten, den Schritt zu wagen, mich wichtig zu nehmen, anstatt mich in Frage zu stellen und mich immer nach den Bedürfnissen der anderen zu richten, war eine unumstößliche Entscheidung. Es war die Entscheidung, endlich aus dem Schatten meiner negativen Erfahrungen zu treten, denn dieser ständige Begleiter hat mich mein halbes Leben gekostet und mich davon abgehalten mich selbst zu leben. Ich denke nicht mehr, ich müsste so oder so sein - ich darf nämlich alles sein, egal was andere denken.
Ich mache nun Dinge, die mir Freude bereiten. Ich liebe Sport noch immer, möchte aber keine Leistungssportlerin mehr sein. Ich texte alles selbst, obwohl mir das Texten keiner beigebracht hat. Ich gestalte diese Seite obwohl ich keine Ahnung habe, wie das geht. Ich fotografiere oder male alle Bilder, die auf meiner Seite zu finden sind selbst, obwohl ich Fotografie und Kunst nicht studiert habe. Ich habe noch viele Ziele und ich bin davon überzeugt, dass ich meine Ziele erreichen werde.
Das Leben ist dazu da, um gelebt zu werden. Wir dürfen alles sein, was wir wollen und vor allem dürfen wir Dinge ausprobieren und scheitern, um dann wieder aufzustehen und weiterzugehen.
Ich freue mich, dass Du hier bist Mein Name ? Britt-Susann. Es gab in meinem Leben einige turbulente Zeiten, in denen ich nicht spürte, dass ich vor mir selbst flüchtete und mich dadurch hinter verschiedenen Arten von Süchten versteckte. Eine davon war extreme Sportsucht, die dann unweigerlich in jungen Jahren und als Erwachsene zu einer Essstörung führte. Ich konnte nicht spüren wie das so ist, das normale Leben, weil ich immer vor irgendetwas Angst hatte und diese im Sport mit "davon laufen/weg fahren" kompensierte und später mit "Essen" runterschluckte oder verweigerte. Ich ging im Sport an meine körperlichen Grenzen bis ich teilweise "kotzen" musste. Dahinter stecken unterschiedliche Traumata, die ich aus heutiger Sicht, gemachten Erfahrungen zuschreibe und die ich im wahrsten Sinne des Wortes echt zum "kotzen" fand und lange Zeit nicht annehmen wollte. Doch ich wollte nicht mehr abkotzen, flüchten und runterschlucken, sondern habe mit mir ein Friedensangebot ausgehandelt, dass den Namen Akzeptanz trägt. Anschauen, Annehmen, Loslassen.
Falls Du auch Betroffen bist, lass uns den Weg der Erfahrung doch ein Stück gemeinsam gehen.