Erfahrungen

teilweise schwer behandelbar, aber nicht aussichtslos

 Sich komisch, anders oder nicht dazugehörig zu fühlen, ist keinesfalls eine Krankheit, sondern es sind eher die Auswirkungen auf das, was dazu beigetragen hat. Unsere Erziehung und die damit gemachten Erfahrungen.

 

Wie ich im Laufe meines Lebens feststellen musste, zogen mich meine Glaubenssätze, Ängste und gewisse Handlungsweisungen, wie destruktive Beziehungen, das gegen mich selbst arbeiten, über viele Jahre runter und hinderten mich ein unbeschwertes, freies und ruhiges Leben zu leben, welches ich mir wünschte. Schlechte  Erlebnisse sind schlechte Erfahrungen, die bei Integration im laufe des Lebens zu Erkenntnissen werden und heilen.  

 

Die Erkenntnis, dass ich meine Erfahrungen von früher, bis heute keinesfalls einer "Krankheit", sondern vielmehr unerklärlichen Verhaltensweisen von Menschen und den daraus resultierenden Gefahrensituationen, denen ich ausgeliefert war, irgendwann zuordnen konnte, haben mich ermutigt umzudenken und darüber zu schreiben.

Mit meinem heutigen Wissen, glaube ich fest daran, dass auch diese Menschen wiederum sehr ähnliche Erfahrungen machen mussten, die sie leider unwissend, zwanghaft und unberechenbar weiter gaben und auslebten, was keinesfalls als Entschuldigung für ihr Vorgehen und Verhalten zu sehen ist. 

 

Daraus resultierten in meinem Leben eine Menge kleiner Unfälle, einige Krankheiten, die bis zu einem gewissen Grad und Alter gut behandelbar waren. Doch was nicht behandelbar war, waren meine großen Konzentrationsprobleme in der Schule, im Job, Erinnerungs- und Gedächtnislücken und das Gefühl in einem fremden Körper festzustecken, den ich nicht annehmen wollte. Denn der Auslöser und die wahre Ursache für all das "kränkeln" und der unterschiedlichen Gefühle war ein anderer, wo auch mein Helfersysyndrom und Sport mir irgendwann nicht weiter half, sondern nur das integrieren der Erfahrungen, und das Aufbringen von Verständnis und die Akzeptanz für mich selbst. 

 

Nur durch das integrieren und die nötige Akzeptanz, konnte ich ein Verständnis für meine persönlichen Themen entwickeln. Verständnis für etwas, dass ich über viele Jahre versuchte zu besiegen, zu bekämpfen und lange Zeit zwanghaft ignorierte, womit sich viele der o.g. Symptome über Jahre schleichend verstärkten und meine wahren Lebensziele glücklich und zufrieden in Fülle zu leben, dadurch immer weiter in die Ferne rückten.

 

Was mir bis heute Kraft gibt, ist die Akzeptanz, dass es ein Gestern geben muss, um das HEUTE bewusst leben zu können. 

 

Herzlichst Britt-Susann